Liebe_r* Reader Rituale und Zeichen geben uns die Kraft, dem Unfassbaren ins Auge zu sehen (Anke Maggauer Kirsche) Der Frühling kommt, der Frühling geht, mal ist es warm, mal ist es kalt, der April, der macht, was er will, und die Weltlage und Politik sowieso. Irgendwie ist alles ganz schön konfus und unübersichtlich und beängstigend, und es beruhigt mich, dass in einer Woche Ostern ist und das Ende der Fastenzeit (nicht dass ich gefastet hätte, aber mal so theoretisch). Es wird ein Feuer geben und einen Osterbrunch und Eierlikör, also etwas, was ich kenne und worauf ich mich verlassen kann. Im Altenheim, in dem ich arbeite, spielen diese Abläufe doch noch eine ganz andere Rolle. Es ist klar: Der Frühling wird gefeiert, der Mai kommt und wird besungen, all diese Lieder und Weisheiten und Sprüche sind ganz präsent, und ich merke, wie gut es mir tut, dass es Dinge gibt, die sich dann doch jedes Jahr wiederholen. Dass es Rituale gibt, mit denen wir bestimmte Phasen einleiten, dass es Feste gibt, ob wir sie in religiöser Weise feiern oder nicht, die die gleichen Abläufe mit sich bringen. Dass es Dinge gibt, auf die ich mich verlassen kann und auf die ich bauen kann. Mir tut es gut, auch diese jahreszeitlichen Anker mehr mit ins Leben zu nehmen: Wendefeuer, Umbrüche, Jahreszeitenwechsel. Veränderungen zu feiern und sich gleichzeitig darauf zu verlassen, dass Dinge (immer)wiederkommen. Unsere Lieder, unsere Mantren leben davon, dass es Wiederholungen gibt- lange, langsam, immer wieder, in denen tiefe Veränderungen passieren können. Diese Sicherheit! Das Anfangslied immer dasselbe, der Takt, der immer ein 4er oder 3er ist, die Wiederholungen, und sich mit jeder Wiederholung ein Stückchen tiefer in sich selbst hinein zu begeben. Weil wir wissen, weil wir spüren, vielleicht noch nicht mal wir, aber unser Nervensystem weiß, dass die Sicherheit da ist, dass es sich wiederholen wird, dass in ein paar Herzschlägen der Zyklus von neuem beginnt. Dass es erst zu Ende ist, wenn ich tief genug abgetaucht bin, und dass dann das Nächste kommt, in einer Zeitspanne, in der ich Veränderungen verkraften kann. Singen entschleunigt. Singen und Musik geben Sicherheit, weil sie eine Struktur haben, eine universale, gültige, in unseren Körperzellen verinnerlichte Struktur, die uns Raum gibt, uns bei uns selber zu verankern. Und in diesem Tempo, in dieser Verankerung kann dann Veränderung geschehen. Ich glaube, es ist auch kein Zufall, dass viele unserer Rituale von Musik und Singen begleitet werden. Das Singen bietet uns zum einen die Vertiefung alles Erlebten, es fügt sozusagen die emotionale Seite dazu, und es erlaubt uns überhaupt erst, in der Wiederholung anzukommen. Ich finde, ich fühle, ich erlebe: Sie sind eine Chance, den Veränderungen und Unruhen der Welt zu begegnen. Auch bei uns wird es etwas unregelmässig die nächsten Wochen, doch wir gleiten gemeinsam in die Ostertage. Diese Woche und Gründonnnerstag (17.4.) finden alle Singgruppen regulär statt Am 24.4. keine Singgruppe für Krebsbetroffene und ihr Angehörigen und kein Online singen! Die Gruppe Do 18:45-20:00 Uhr wird von Agnes und ihrer Ukulele beglückt. Alle Livesänger sind dort herzlich willkommen (Ebersstrasse 59) 1/8.5. sind Feiertage, keine Singgruppen, ab 15.5. wieder alles regulär
Wie immer freue ich mich auf Euch! Dipl.Musiktherapeutin /Weiterbildung/ Singleitung (singende Krankenhäuser)/Gestalttherapeutin/ Yogalehrerin www.Klang-Hafen.de info@klang-hafen.de Kommende Veranstaltungen: Nächstes Stadtretreat: 1./2.11.2025 Free Your Soul- Gospel und Freiheit, mit Kordula Voss und Miriam Eisen
25.4.27.4.2025 Singen und Spiritualität Jahrestagung singende Krankenhäuser (offen für alle Interessierten) in Bad Herrenalb
|
Liebe_r* Reader Wir sind unterwegsUnterwegs zur MusikBis an die GrenzenUnserer PhysikWir bringen sie zum klingenSie bringt uns durcheinanderWir verstehn sie so wenigWie wir uns untereinanderDann in manchen MomentenIst sie für eine WeileMehr als die Summe der einzelnen Teile (Kante) Gerade bereite ich eine Veranstaltung vor und bin mal wieder darauf angewiesen, dass eine Menge Menschen mir helfen, weil es eine Menge Dinge gibt, von denen ich keine Ahnung habe. Und merke mal wieder, wie schön...
Liebe_r* Reader Der Atem sollte in uns eingehen wie Perlen, dann gibt es keine Stelle, die er nicht erreichen könnte. –Wang Chung-Yü Perlen. Ja, ich möchte Perlen in mir drin haben. Gerne, statt all der Gedanken, die da sonst kursieren. Manchmal klappt es. Eine Freundin schrieb mir gerade, sie wäre auch nach der Wahl eine Woche krank gewesen, und ich dachte spontan: Ach ja, da hätten wir alle eine Woche Pause gebraucht. Einfach so; innehalten, einfach die Belastungen und Prozesse und Dinge,...
Liebe_r* Reader Über Nacht kamen die Wolken und ich habs nicht mal gemerkt. Schon sind am ersten Straßenbaum Die ersten Blätter verfärbt. Ich will immer so viel erleben und verschlafe doch nur die Zeit. Und kaum dass ich einmal nicht müde bin, ist der Sommer schon wieder vorbei. (Element of crime) Mein Lieblingstext dieser netten Berliner Band, deren Text mir im Kopf herumschweift, kaum dass der Herbst kommt. So müde bin ich gar nicht, aber das Gefühl, den Sommer vielleicht nicht ausreichend...